
Vor 20 Jahren gründete Nora A. mit ihrem damaligen Mann eine Familie – drei Mädchen machten das Glück komplett. Vorerst. Die Ehe hielt 10 Jahre, und dann ging es bergab. Nora arbeitete wie verrückt, meist in der Reinigung, schlecht bezahlt und auf Abruf, um ihre drei Töchter und sich selbst durchzubringen. 2014 heiratete Nora erneut, einen Libanesen mit B-Bewilligung, und bekam ihr viertes Kind – wieder eine Tochter. Gleichzeitig löste sie sich von der Sozialhilfe aus Angst, ihr Mann könnte seinen Aufenthaltsstatus verlieren. Herr A. arbeitete als Kurierfahrer, und irgendwie ging es, obwohl Familie A. trotz zweier Jobs nicht einmal das Existenzminimum erwirtschaftete.